Geschichte der Stadt Laucha mit Ortsteilen Dorndorf und Plössnitz

Laucha war ehemals ein Straßendorf an der alten Heerstraße Langensalza- Freyburg- Merseburg. Prähistorische Funde deuten jedoch schon auf eine jungsteinzeitliche Besiedelung hin.

Der Name der Stadt kommt aus den Slawischen (Lochowo- Lochowe- Lachaw- Lauchau- Laucha) und bedeutet so viel wie sumpfiges Gelände. Dies weist auf eine ehemalige Versumpfung des Gebietes der Unstrut hin, die Laucha häufig heimsuchte. Die Unstrut bildet die nördliche Grenze des Ortes. Nördlich und südlich des Tales erheben sich die Berge, deren Untergrund aus Muschelkalkstein und die oberhalb aus Bundsandstein bestehen. Die nördlichen Hangkanten werden als Obst- und Weinbaugebiet genutzt. Schon im Jahre 1402 gab es erstmalig einen Hinweis über Weinbau in der Lauchaer Flur. Die Hänge im Süden sind bewaldet. Im Jahre 1124 wurde Laucha erstmalig urkundlich erwähnt. Durch den Vasallen König Wenzel von Böhmen, Landgraf Herzog Friedrich den Jüngeren von Meißen, erhält Laucha, eine reiche und blühende Stadt, das Stadtrecht. Diese wurde jedoch oft von Kriegshorden geplündert und gebrandtschatzt. Zudem hat Laucha im Laufe der Jahrhunderte nicht nur Kriege, sondern auch Naturkatastrophen große Schäden erlitten. Erstaunlicherweise gelang es dem Ort, sich wirtschaftlich immer wieder zu erholen. Obwohl Laucha ebenfalls wiederholt von Bränden heimgesucht worden ist, finden sich dort noch eine Anzahl wertvoller historischer Gebäude.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört das Glockenmuseum, welches unter Glockengießermeister Ulrich 1732 als Glockengießerei gegründet und bis 1911 auch als solche betrieben wurde. Erwähnens- wert sind noch die Kirche St. Marien, ein einheitlicher spätgotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert, das Rathaus von1543 mit der später angebrachten doppelläufigen, überdachten Treppe und den wunder-schönen alten Portalen an den Bürgerhäusern. Die 1112 Meter lange Stadtmauer umgibt den alten Stadtkern und ist mit ihren Toren noch sehr gut erhalten.

In einem der Tore - dem Obertor - wurde im ehemaligen Torhaus eine Heimatstube eingerichtet. Die Unstrut, seit dem Mittelalter schiffbar, war einst Mittelpunkt für den Handel. Auf ihr wurden noch bis 1950 Güter transportiert. Heute ist es ein Erlebnis, die Unstrut mit Paddelbooten, Ruderbooten, Kanus und Motorbooten zu befahren. Seit Saisoneröffnung 1996 stehen dem interessierten Touristen Ausflugsdampfer für eine Fahrt auf der Unstrut zur Verfügung.

Auf dem Dorndorfer Plateau befindet sich der Flugplatz Laucha-Dorndorf. Dieser wurde 1932 als Segelflugübungsstätte eröffnet, nachdem bereits 2 Jahre davor die hervorragenden luftsportlichen Verhältnisse entdeckt wurden sind. Im Jahre 1937 wurde der Flugplatz Reichssegelflugschule und nach dem II. Weltkrieg zentrale Segelflugschule der GST (Gesellschaft für Sport und Technik). Heute ist er Regionalflugplatz des Burgenlandkreises sowie des südlichen Sachsen- Anhalt und ein Zentrum des Luftsportes. Hier sind ansässig: der Verein zur Förderung des Luftsportes Laucha als Halter der gesamten Immobilie, die Jugendbildungsstätte des DAeC (Deutscher Aero Club), der Luftsportverein Laucha - Dorndorf und der Flugmodellsportclub "Unstruttal" Gleina. Die Luftsportler können ihrem Hobby als Motorflieger, Segelflieger, Ultraleichtflieger, Gleitschirmflieger, Flugmodellsportler und als Ballonfahrer nachgehen. Heute existieren in Laucha zahlreiche Unternehmen des Handels, des Handwerks und der Dienstleistungen, die für wirtschaftlichen und städtischen Aufschwung sorgen. Die historische Altstadt ist seit der Wende Schwerpunkt eines großräumigen Sanierungsprogrammes mit dem Ziel, architektonisch wertvolle Bausubstanz so weit wie möglich zu erhalten und ein reizvolles, kleinstädtisches Klima zu schaffen. Diese Altstadtsanierung wird von Bund und Land großzügig gefördert.

Geschichte von Dorndorf

Dorndorf wurde im Jahre 1350 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ort liegt im Talkessel von Laucha. Überlieferungen geben an, dass sich Dorndorf einst auf der Anhöhe, oberhalb der Straße Dorndorf - Gleina befunden haben soll. Rund um den Ort sind vier Höckergräber und 60 Urnen gefunden worden, die auf eine Besiedelung seit 2000 Jahren vor unserer Zeitrechnung hindeuten. Zu dieser Zeit muss die Unstrut das Tal noch in ein sumpfiges Gebiet verwandelt haben. Der Heckenrosenstrauch, der an den rund um Dorndorf befindlichen Kalk- und Sandstein-
hängen in Unmengen vorkommt, wurde noch in diesem Jahrhundert für die Salinen in Bad Kösen und Bad Dürrenberg abgeschlagen. Viele Landereien der Gemeinden gehörten dem Grafen von der Schulenberg. Einige Flurnamen wie "Herrenwiesen" oder "Das Grafsfeld" weisen noch heute darauf hin. Bekannt wurde der Ort durch die 1932 entstandene Segelflugübungsstätte. An den Hängen der Querfurter Platte rund um Dorndorf wird Wein angebaut. Lagebezeichnungen wie "Fuchsberg" und "Rappental" wurden für Weinkenner ein Begriff. Sehenswert sind in der Gemarkung des Ortes Beyers Hölzchen (am Weinlehrpfad), Glockenseck und das Rappental mit seltenen, unter Naturschutz stehenden Pflanzen (z.B. Adonisröschen). Dorndorf liegt an der Weinstraße und im Naturpark Saale- Unstrut- Triasland. Dorndorf wurde 1950 nach Laucha eingemeindet. 

Geschichte von Plößnitz

Plößnitz wurde urkundlich erstmals 1396 erwähnt. Zu dieser Zeit hieß der Ort noch "Plesenitz". Er ist, wie viele Orte im Unstruttal, slawischer Herkunft. Die Siedlung entstand nach der Rodung der Waldflächen. Plößnitz litt in früheren Zeiten stets unter Wassermangel. Die Einwohner mußten noch im vorigen Jahrhundert das Wasser aus den Brunnen des ca. zwei Kilometer entfernten Borntales holen. Besitzmäßig ge- hörte der Ort Mitte des 18. Jahrhunderts zum Rittergut Kirchscheidungen. Um Plößnitz herum existieren viele seltene Pflanzenarten wie Orchideen, Silberdistel, Leberblümchen oder Schlüsselblumen. Plößnitz wurde 1959 nach Laucha eingemeindet. Von Laucha aus lohnt es sich, einen Abstecher in die nähere Umgebung zu machen. Die Ortschaften, welche zur Verwaltungsgemeinschaft Unstruttal gehören, liegen in idylischer Umgebung und laden zum verweilen ein.

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