Geschichte von Burgscheidungen mit Ortsteil Tröbsdorf

Wer nach Burgscheidungen kommt, steht auf historischen Boden. Etwa 3000 v. u. Z. ist wohl der Burgberg bereits besiedelt worden. Mitte des 5. Jahrhunderts könnte Scidingeburg, wie Burgscheidungen in Sagen und Berichten mittelalterlicher Chronisten genannt wurde, Hauptsitz des alten thüringischen Reiches gewesen sein. Erstmals urkundlich erwähnt wird die "Scidingeburg" im Hersfelder Zehntverzeichnis von 786. Im Jahre 946 erhob Kaiser Heinrich I. die Burg zur Reichsburg und 1043 schenkte der Kaiser Heinrich III. seiner Gemahlin Agnes von Poitou das Anwesen als Morgengabe. Schon von weitem, auf dem in das Unstruttal hineinragenden Bergsporn, dem Wahrzeichen Burgscheidungens, kann der Betrachter das große Schloß erkennen. Es bietet sich ein besonders schöner Anblick, wenn man sich auf der Weinstraße von Wennungen her der Gemeinde nähert. Dieser Weg führt vorbei an der aus dem 18. Jahrhundert erbauten Tröbsdorfer Schleuse. Das Schloß ist eines der besterhaltenen und bemerkenswertesten barocken Profanbauten im thüringischen und sächsisch -  anhaltinischen Gebiet. Ein Teil dieser Anlage ist im Barock entstanden, die älteren Teile des Gebäudes weisen Stilelemente der Renaissance auf.

Dem Schloß schließt sich ein terassenförmiger Park an, dessen seitliche Begrenzung einen künstlichen Kanal bildet. Die Gemeinde besteht aus den durch die Unstrut voneinander getrennten Ortsteilen Burgscheidungen und Tröbsdorf. Am Fuße des Schlosses befindet sich das wohl älteste Bauwerk der Gemeinde, die spätromanischen Dorfkirche mit gotischen Ostschluß aus dem 12. Jahrhundert. Ebenso sehenswert sind die restaurierte Kirche in Tröbsdorf und die Unstrutwehranlage mit dem Schleusenhaus. Wald, Feld, Wiesen und Gewässer prägen die Umgebung der beiden Orte. Unstrut, Biberbach und Mühlgraben erscheinen eingerahmt von alten Weiden. Große Waldflächen in Richtung Bad Bibra laden zum Wandern ein. Radwanderwege sind gut ausgeschildert und werden ständig erweitert. Die Weinberge Burgscheidungens links des Unstrutlaufes gehören zum 1000 Jahre alten nördlichen Weinbaugebietes Europas, dessen trockene Weine sich bei Kennern größter Beliebtheit erfreuen. Der naturverbundene Wanderer kann durch die Weinberge bis nach Laucha bzw. zum Flugplatz Laucha- Dorndorf gelangen.

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